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01.10.2025

Erfolgsfaktor Feedback

Eine etablierte Feedbackkultur ist ein wesentlicher Bestandteil für die nachhaltige Entwicklung von Unternehmen

Einleitung

In der modernen Arbeitswelt ist Feedback ein zentrales Kommunikationsmittel. Dabei geht es nicht nur um Rückmeldung zur individuellen Leistung, sondern um einen kontinuierlichen Dialog, der Vertrauen schafft, Potenziale sichtbar macht und Veränderung ermöglicht.

Feedbackkultur als Basis für Entwicklung und Zusammenarbeit

Feedback ist weit mehr als nur ein Instrument zur Leistungsbeurteilung. Es ist ein wirkungsvolles Werkzeug zur Förderung von Reflexion, Weiterentwicklung und Zusammenarbeit – und damit ein zentraler Bestandteil moderner Organisationsentwicklung. In einer Arbeitswelt, die von schnellen Veränderungen, Projektarbeit und interdisziplinären Teams geprägt ist, gewinnt Feedback zunehmend an strategischer Bedeutung.

Regelmäßige Rückmeldungen von Mitarbeitenden zu Führungskräften und umgekehrt sowie zwischen Kollegen ermöglicht es, Stärken zu erkennen, Entwicklungsfelder anzusprechen und wertvolle Impulse zur Verbesserung von Prozessen und Kommunikation zu sammeln. Besonders in dynamischen Arbeitsumfeldern ist es entscheidend, Feedback nicht nur am Ende eines Projekts zu geben, sondern auch während laufender Prozesse. So können Teams frühzeitig reagieren, Missverständnisse klären und gemeinsam wachsen.

Darüber hinaus fördert Feedback die Selbstreflexion und stärkt die Eigenverantwortung. Mitarbeitende, die regelmäßig konstruktives Feedback erhalten, entwickeln ein besseres Verständnis für ihre Wirkung im Team und können gezielt an ihrer Weiterentwicklung arbeiten. In Organisationen mit etablierter Feedbackkultur wird Feedback nicht als Bewertung, sondern als Dialog verstanden – ein kontinuierlicher Austausch, der Lernen ermöglicht und Vertrauen schafft.

Feedback geben und annehmen – beides will gelernt sein

Feedbackkompetenz ist keine Selbstverständlichkeit. Viele Menschen haben Hemmungen, Feedback zu geben – sei es aus Angst, andere zu verletzen, selbst kritisiert zu werden oder Konflikte auszulösen. Gleichzeitig fällt es vielen schwer, Rückmeldungen anzunehmen, ohne sich persönlich angegriffen zu fühlen.

Umso wichtiger ist es deshalb, diese Fähigkeiten gezielt zu fördern und eine Kultur zu schaffen, in der Feedback als wertschätzender Entwicklungsimpuls verstanden wird. Die Grundlage dafür ist ein gemeinsames Verständnis darüber, was gutes Feedback ausmacht: Es sollte konkret, zeitnah, respektvoll und lösungsorientiert sein. Das Ziel besteht nicht darin, Fehler zu suchen, sondern Potenziale zu erkennen und gemeinsam zu wachsen.

Etablierung und Umsetzung einer nachhaltigen Feedbackkultur

Die Einführung einer Feedbackkultur beginnt nicht mit einem Tool, sondern mit der richtigen Haltung. Entscheidend ist, Feedback als wertschätzenden Dialog zu verstehen – nicht als Bewertung oder Kontrolle. Um diese Haltung in der Organisation zu verankern, braucht es ein klares Commitment, transparente Kommunikation und gezielte Maßnahmen zur Umsetzung.

Die ersten Schritte sind die Definition gemeinsamer Feedbackprinzipien, die Orientierung geben und Sicherheit schaffen, sowie die Integration von Feedback in bestehende Prozesse – etwa in Projektabschlüsse, Teammeetings oder Mitarbeitergespräche. So wird Feedback nicht als Zusatzaufgabe wahrgenommen, sondern als selbstverständlicher Bestandteil der Zusammenarbeit.

Nicht zuletzt braucht es Raum für Experimente und spielerische Formate, um die Hemmschwelle zu senken und Feedback erlebbar zu machen – etwa durch Rollensimulationen oder anonyme Pulse Checks. Entscheidend ist, dass Feedback nicht als Pflicht, sondern als Chance wahrgenommen wird – für persönliche Entwicklung, bessere Zusammenarbeit und eine starke Unternehmenskultur.

Positives Feedback: Der unterschätzte Hebel

Während meist kritisches Feedback im Fokus steht, wird positives Feedback oft unterschätzt oder gar vergessen. Dabei ist es ein sehr wirksames Mittel, um Mitarbeiter zu motivieren, ihre Selbstwirksamkeit zu stärken und eine positive Arbeitsatmosphäre zu fördern. Wer für gute Arbeit Anerkennung erhält, fühlt sich gesehen und wertgeschätzt und ist eher bereit, sich weiterhin aktiv einzubringen. Positives Feedback wirkt als Verstärker für Engagement und Teamzusammenhalt.

Wichtig ist, dass positive Rückmeldungen nicht pauschal, sondern konkret, authentisch und zeitnah erfolgen. Aussagen wie „Gute Arbeit – danke!“ sind zwar gut gemeint und als kleine Wertschätzung zwischendurch auch wichtig, entfalten aber meist nur eine geringe nachhaltige Wirkung. Viel stärker wirkt ein Feedback wie: „Deine Präsentation war klar strukturiert, du warst optimal vorbereitet, hast die wichtigsten Themen gut auf den Punkt gebracht und das Team mit deinem Engagement überzeugt.“ Solche Rückmeldungen zeigen, dass die Leistung wirklich wahrgenommen wurde – und sie motivieren zur Wiederholung.

Feedbackkultur als strategischer Erfolgsfaktor

Eine gelebte Feedbackkultur ist Ausdruck einer lernenden, sich entwickelnden Organisation. Sie fördert Vertrauen, stärkt die Zusammenarbeit und macht Unternehmen zukunftsfähig. Wer Feedback als festen Bestandteil der Unternehmenskultur etabliert, investiert in die Entwicklung seiner Mitarbeitenden – und damit in den langfristigen Erfolg des Unternehmens. Denn Feedback ist mehr als nur eine Rückmeldung – es ist ein Dialog, der verbindet, bewegt und verändert.

Bildquellen
shutterstock

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Ursula Schneider

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