Stellenanzeigen – was Bewerber/innen tatsächlich interessiert!

Die Stellenanzeige ist neben der Karriereseite der wichtigste Kontaktpunkt zwischen Ihnen und Ihren künftigen Mitarbeitern/innen.

Was Bewerber/innen an Stellenanzeigen interessiert.

Schwammige Formulierungen und Floskeln, die einen großen Interpretationsspielraum zulassen, führen zu falschen Erwartungen und damit zu Unzufriedenheit auf beiden Seiten:

  • Für Interessierte ist es schwierig bis unmöglich zu erkennen, ob die ausgeschriebene Stelle tatsächlich den eigenen Interessen und Vorstellungen entspricht oder nicht.
  • Bewerbungen „auf Verdacht“ bedeuten mehr Aufwand für die Personalabteilung, um die richtigen Personen herauszufiltern.

Gut qualifizierte Mitarbeiter/innen findet man nur, wenn die Stellenanzeige ansprechend formuliert und mit verständlichen Inhalten und Aussagen punktet. 

Der österreichische Wording-Spezialist wortwelt hat in seiner aktuellen Studie die Sprache und den Inhalt von rund 150 österreichischen Stelleninseraten analysiert. 

Auf Folgendes sollten Sie beim Verfassen einer Stellenausschreibung besonders achten: 

  • Leserorientiert Schreiben – wer ist Ihre Zielgruppe?
    Sie wollen die passenden Personen mit Ihrer Stellenanzeige ansprechen und nicht den Literaturnobelpreis  verliehen bekommen – klarer Satzbau (keine Schachtelsätze über 5 Zeilen!), prägnante Aussagen und wenig Substantive wie z.B. Durchführung, Planung, Gestaltung etc. sind gefragt!
     
  • Unternehmensvorstellung – mit Authentizität punkten
    Nur 28 % der untersuchten Anzeigen beinhalten relevante Fakten, die allermeisten bedienen sich bei der Unternehmensbeschreibung der Marketingsprache mit Floskeln wie führend, innovativ, dynamisch, Weltmarktführer etc.
     
  • Stellentitel – der falsche Platz für Kreativität
    Erfreulich ist, dass die meisten untersuchten Anzeigen mit klaren und verständlichen Jobtitel punkten – dafür beide Daumen hoch!
     
  • Unternehmenskultur – verzweifelt gesucht
    Die Mehrheit der Unternehmen gibt keine Informationen zur Unternehmenskultur – ein großer Fehler, den die Kultur eines Unternehmens beeinflusst die Zufriedenheit der Mitarbeiter/innen massiv.
     
  • Aufgabenbeschreibung – ein Floskelfriedhof
    Nur jedes 4. geprüfte Inserat beschreibt die Aufgaben klar und deutlich, häufig werden Abkürzungen und Beschreibungen in die Ausschreibung eingebaut, mit denen nur Unternehmens-Insider etwas anfangen können.  Daher gilt: Vermeiden Sie Floskeln und beschreiben Sie konkret, was sich hinter Beschreibungen wie z.B. Unterstützung der Geschäftsführung, Planung von Entwicklungsprojekten, Leiten von anspruchsvollen Projekten etc. tatsächlich verbirgt.
     
  • Anforderungen – Wunderwuzzis gesucht
    Bei mehr als der Hälfte der analysierten Ausschreibungen waren die Anforderungen verschwommen und unklar. Verzichten Sie auf Worthülsen und konzentrieren Sie sich auf die tatsächlichen Herausforderungen der Position wie z.B. hohe Reisetätigkeit und dgl.
     
  • Angebot
    Nur ca. 10 % der Unternehmen beschreiben deren Angebote klar und deutlich. Beschreiben Sie, was Sie z.B. im Bereich Fortbildung konkret bieten, warum das Arbeitsklima bei Ihnen toll ist, was der große Gestaltungsfreiraum umfasst usw.
     
  • Das Team 
    Lediglich 2 (!) der über 150 Inserate beschreiben das direkte Umfeld der vakanten Stelle. Dabei sind diese Informationen für die meisten Menschen von enormer Bedeutung – schließlich verbringen wir einen Großteil unserer Zeit in der Arbeit.

Die gesamten Ergebnisse der Studie können Sie hier nachlesen.
 

Die Stellenanzeige nimmt im Recruiting-Prozess einen unverändert wichtigen Platz ein. Das Verfassen von Inseraten, welche attraktiv und aussagekräftig für die jeweilige Zielgruppe ist, stellt eine echte Königsdisziplin dar. Nehmen Sie sich daher Zeit und überlegen Sie gut, was konkret der Sinn und Zweck der Tätigkeiten ist und wie Sie Aufgaben und Anforderungen einfach verständlich in der Stellenanzeige darstellen.

Bildquellen
Shutterstock

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