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07.09.2022

Generation Z als Game Changer am Arbeitsmarkt?!

Die Gen Z steht in den Startlöchern und ist die nächste Generation, die den Arbeitsmarkt erobert. Damit beschäftigen Unternehmen nun Mitarbeiter aus bis zu vier verschiedenen Generationen. Worauf kommt es der Gen Z in der Arbeitswelt an?

Die genaue Abgrenzung der verschiedenen Generationen ist bis heute nicht klar definiert. Verschiedene Forscher und Experten legen unterschiedliche Jahrgänge fest und die Übergänge zwischen den Generationen ist oft fließend, daher ist eine starre Definition nicht notwendig.

Basierend auf der Studie von McKinsey halten wir uns in diesem Beitrag an diese Definition – Generation Z 1995 bis 2010. 
Die Generation Z - auch Digital Natives 2.0 genannt - ist die erste Generation, die von Kindesalter an mit Smartphones, Laptop und dem Internet aufgewachsen ist. Eine Welt ohne frei zugängliches Internet ist ihnen gar nicht bekannt! Diese Generation wurde in eine sich stetig wandelnde, digitalisierte und zunehmend globaler werdende Welt geboren. Die Flüchtlingskrise, der Brexit und der Klimawandel sind Beispiele für Ereignisse, die diese Generation beeinflussen. Die Extreme zwischen Toleranz und Gleichberechtigung (Stärkung der Rechte der LGBTQ-Community, #metoo​​​​​​​ Bewegung) und Populismus prägen die Werte dieser Generation.

Wie kann die Generation Z charakterisiert werden?

Eine Charakterisierung einer Generation ist nie einheitlich möglich, soll jedoch einen Überblick über Werte geben: 

  • Die Generation Z ist immer online („Generation always on“ oder auch „Zoomer“): das reale Leben verschmilzt mit dem digitalen Leben.
  • Frei zugängliche Informationen im Internet und wenig Zeit führen dazu, dass sich die Gen Z schwer tut, Entscheidungen zu treffen.
  • Der Leistungsdruck ist durch die ständige Social Media Präsenz (Vergleich des LifeStyles) höher als bei anderen Generationen. Selbstrepräsentation, Anerkennung und materielle Werte prägen diese Generation. 
  • Die Generation Z ist durch Realismus geprägt. Hat die Gen Y noch optimistisch in die Zukunft geblickt, so macht sich bei dieser Generation eine Ernüchterung bemerkbar.
  • Die Gen Z ist deutlich politischer und kritischer als die Gen Y („Fridays for Future“). Ökologische Themen und der nachhaltige Umgang mit Ressourcen prägen diese Generation und treiben sie zum Um- und Aufbruch. 
  • Work-Life-Cut / Work-Life-Separation: Wo bei Generation Y noch die Grenze zwischen Arbeit und Freizeit verschwimmt, ist diese Generation darauf bedacht, eine klare Grenze zu ziehen.

Was erwartet sich die Generation Z vom Berufsalltag?

  • Geregelte Arbeitszeiten und Work-Life-Separation: Anders als die Generation Y ist diese Generation darauf bedacht, eine klare Grenze zwischen Arbeit und Freizeit zu ziehen. Work-Life-Blending war gestern. Selbstbewusst steht diese Generation für weniger Überstunden und individuelle Arbeitsmodelle. Dabei ist interessant, dass nicht flexible Arbeitszeiten im Vordergrund stehen, dies würde implizieren, dass die Generation selbst flexibel arbeitet. Im Gegenteil, diese Generation erwartet sich klare Arbeitszeiten, um eine geregelte Freizeit genießen zu können.
  • Die Führungskraft als Mentor: Die Generation Z ist nicht darauf bedacht, von einem Chef Anweisungen zu erhalten oder Aufgaben delegiert zu bekommen. Diese Generation erwartet sich einen Leader, der als Mentor Orientierung bietet, sie individuell fördert und die persönlichen Entwicklungsmöglichkeiten unterstützt. Inspiration, Selbstbestimmung und Sinnhaftigkeit der Arbeit sind Werte, die durch den Leader gelebt werden sollen.

Wie führt und motiviert man die Generation Z?

Laut dem Soziologen Klaus Hurrelmann wurde die Generation Z partizipativ und eigenständig erzogen - dieses Miteinander zu Hause erwartet sich die Generation auch im Berufsleben. Die gleichberechtigte Behandlung, positive Bestärkung und Behütung sind Werte, die diese Generation schätzt. Dies bedeutet, dass diese Generation bei Entscheidungen miteinbezogen werden möchte, fehlende Wertschätzung und ein rauer Umgangston sind nicht gerne gesehen. Konkrete Tipps sind folgende:

  • Akzeptanz von Work-Life-Separation
  • Konstruktives, wertschätzendes und regelmäßiges Feedback
  • Bestärkung durch eigenverantwortliches Arbeiten
  • Keine falschen Versprechungen, sondern realistische Aussagen
  • Miteinbeziehen in Entscheidungsprozesse
  • Begegnung auf Augenhöhe und direkte Kommunikation

Wie rekrutiert man die Generation Z?

  • Social Media Recruiting: Die Devise lautet: Sei dort, wo auch die Generation Z ist: auf den Social Media Plattformen TikTok, SnapChat, Youtube oder auch Instagram. 
  • Mobile Recruiting: Für die Generation Z ist es wichtig, dass der Bewerbungsprozess so einfach wie möglich gehalten wird. Bewerbungsportale müssen so designt werden, dass eine Bewerbung mit nur wenigen Klicks möglich ist. Und das am besten bequem vom Smartphone aus. Daher ist es wichtig, dass die Karrierewebsite für mobile Endgeräte optimiert ist.
  • Candidate Journey: Die immer schneller werdende digitale Welt hat auch die Kommunikationszeit dieser Generation verändert. Nach der Einreichung der Bewerbung erwartet sich die Generation Z eine schnelle Rückmeldung zur Bewerbung. In Zeiten des Fachkräftemangels kennt diese Generation ihren Marktwert sehr genau und ist nicht dazu bereit, wochenlang auf Feedback zu warten. 

Die Generation Z kennt in Zeiten von Fachkräftemangel und „War for Talents“ ihre Möglichkeiten, ihren Wert und sie fordern selbstbewusst die für sie passenden Rahmenbedingungen. Die Generation Baby Boomer in der Führungsetage, die andere Werte lebt und priorisiert, muss bei der Rekrutierung und Führung dieser Generation ein Umdenken anstoßen. Die richtige Strategie zur Akquise von Talenten der Generation Z bildet für Unternehmen einen wertvollen Wettbewerbsvorteil und schafft die neue Herausforderung, ein Unternehmen mit Rahmenbedingungen zu gestalten, das den Ansprüchen von inzwischen vier Generationen entspricht.

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Bianca Altendorfer, MSc
Human Resources Managerin
 
KEBA Group
Reindlstraße 51
4040 Linz, Österreich​​​​​​​
www.keba.com​​​​​​​​​​​​​​

Bildquellen
Shutterstock

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