10 Erfahrungsberichte von HR-Managern im Umgang mit Homeoffice
Wie man das Engagement, das Vertrauen und die Zugehörigkeit während Covid-19 im Homeoffice erhöht.
Homeoffice ist auf dem Vormarsch
In einer Herausgabe der Forbes-online veröffentlichte Diana Tsai, Mitbegründerin und CXO bei twine, eine ausführliche Auseinandersetzung mit covid-bedingten Einflüssen am Arbeitsplatz, da sich in kürzester Zeit Arbeitnehmer- und Arbeitgeberdynamiken erheblich veränderten.
In vielen Belegschaften fand in den vergangenen 2 Jahren ein tektonischer Wandel statt. Homeoffice ist auf dem Vormarsch und etabliert sich immer mehr und mehr als dauerhafte Option. Dies ist eine gewaltige Herausforderung für Unternehmen, da der soziale Zusammenhalt, der in der Regel durch gemeinsame Mittagessen oder ein kurzes Plaudern in der Teeküche entsteht, stark reduziert wird.
Diese 10 Erfahrungsberichte, die von Top-Führungskräften in den USA übermittelt wurden, unterstützen den nachhaltigen Umgang mit dieser veränderten Situation und steigern das Vertrauen und die Zugehörigkeit der Mitarbeiter im Zeitalter von Homeoffice enorm.
10 Erfahrungsberichte von Top-Führungskräften
1. Unternehmenskultur durch Mitarbeiterbefragungen verbessern
„Der Index unserer Unternehmenskultur ist für uns sehr wichtig. 79% der Mitarbeiter fühlen sich trotz Covid gesund und sind sehr engagiert.“ - Dan Healey, Head of HR, SAP Nordamerika setzt vor allem auf kontinuierlichen und objektiven Kontakt zu seinen Mitarbeitern.
2. Zeit für Gespräche nehmen – Mitarbeiter als Individuen sehen
„Raum schaffen für wichtige Debatten, die die Mitarbeiter auch außerhalb der Arbeit beschäftigen, gibt Vertrauen. Nach der Ermordung von George Floyd in den USA schafften wir Möglichkeiten, bei denen sich unsere schwarzen Mitarbeiter mit den weißen Mitarbeitern austauschen konnten. So entstand eine Bewegung, die unter anderem Leitfäden für Antirassismus herausgab. Die enorme Energie und den Tatendrang unserer Mitarbeiter nutzten wir, um die Immobilienbranche zu beeinflussen und diese Unterstützung in unsere DNA einzubauen.“ - Crystal Tomczyk, Vizepräsidentin für Gleichberechtigung und Zugehörigkeit bei Zillow.
3. Empathie
„Eine innovative, moderne Urlaubspolitik und die Einführung eines Krisenurlaubes bietet den Mitarbeitern im Hinblick auf Kinderbetreuung und Pflege älterer Menschen flexible Möglichkeiten. Wir wollen einfach nicht, dass die Mitarbeiter ihre normalen Urlaubstage verbrauchen, wenn sie in einer Krise Urlaub brauchen.“ - Dan Healey, Head of HR, SAP North Amerika
4. Raum für Gespräche schaffen, die nichts mit der Arbeit zu tun haben
„Wir veranstalten Happy Hours auf Zoom, trinken etwas zusammen und unterhalten uns z. B. über Freizeitaktivitäten oder Kinder. Jedoch planen wir diese nicht übermäßig oft, da gerade die Freizeit unseren Mitarbeitern wichtig ist.“ - Shawn Zimmermann, VP der Personalabteilung bei Cardinal Health
„Bei uns gibt es optional täglich 15 Minuten Besprechungen, die nichts mit der Arbeit zu tun haben, sondern darum, wie es uns geht. Diese werden gerne angenommen.“ - Todd Davis, Führungskraft für globale Talente bei IBM
5. Community-Building durch Crowdsourcing
„Wir begannen mit einem Slack-Kanal, in dem sich Mitarbeiter austauschen konnten, und sahen, wie stark das Bedürfnis unserer Mitarbeiter nach Wohlbefinden von Geist, Körper und Seele ist, und zwar für länger als einen Tag. Daher engagierten wir über den Zeitraum von 2 Monaten Künstler, Spezialisten für mentales Wohlbefinden oder Yogalehrer für virtuelle Treffen. Jeder Mitarbeiter kann jederzeit eine Pause einlegen und sich für ein Programm anmelden. Durch gemeinsames Lachen und Emotionen entsteht ein ungeheures Gemeinschaftsgefühl.“ - Crystal Tomczyk, Vizepräsidentin für Gleichberechtigung und Zugehörigkeit (DIE/Kultur) bei Zillow
6. Social-Listening & dadurch Effizienz steigern
„Unser Grundsatz lautet Zuhören, Verstehen und Handeln. Deshalb führten wir eine Menge Umfragen durch. Dies erwies sich während der Pandemie als besonders wertvoll. Im Zuge einer Mitarbeiterbefragung stellte sich heraus, dass sich das Engagement der Mitarbeiter sogar verbessert hat.“ Dan Healey, Head of HR, SAP North Amerika
7. Vertriebsteams bei Veränderungen unterstützen
„Da die Vertriebsmitarbeiter während der Corona Krise und Lockdown-Phasen die Kunden nur sehr eingeschränkt besuchen können, veranstalten wir alternativ virtuelle Meetings und digitale Seminare. Somit unterstützen wir die Mitarbeiter, ihre Ziele zu erreichen und die Kunden ansprechen zu können.“ - Shawn Zimmermann, Vizepräsident der Personalabteilung bei Cardinal Health
8. Mitarbeiter ermutigen, sich in die Arbeit einzubringen
„Es ist unglaublich wichtig, dass Vorgesetzte die Mitarbeiter dazu ermuntern, sich voll und ganz einzubringen“ Todd Davis, Global Talent Executive bei IBM.
Ein vielfach unterschätzter Effizienzhebel. Führungskräfte sind in diesen Phasen besonders gefordert – und nicht jede Führungskraft kann mit dieser Situation umgehen.
9. Chatprogramm für die gemeinsame Nutzung im Homeoffice
„Der größte Erfolg für uns war ein Slack-Kanal. Die Mitarbeiter bleiben somit in Verbindung und können gemeinsam Lösungen für Probleme finden.“ – Todd Davis, Führungskraft für globale Talente bei IBM
10. Sprechstunden mit Ihrem CEO
„Wir führten, ähnlich wie Professoren an Universitäten, regelmäßige Sprechstunden mit dem CEO ein. Die Gelegenheit, Fragen zu unserem Geschäft oder zur Technologie zu stellen, nehmen unsere Mitarbeiter gerne wahr.“ – Todd Davis, Global Talent Executive bei IBM
Einiges haben uns die Lockdowns und neue hybriden Arbeitsformen gelehrt. Unter Druck lässt sich vieles erreichen. Neue Wege zu bestreiten, ist anstrengend. Neue Arbeitsformen können die Effizienz immens steigern. Führung ist zeitintensiv und wird immer wichtiger. Die Schubladisierung von Generationen ist oft falsch. Die Zukunft bleibt herausfordernd. Und wer jetzt die Chancen erkennt und nutzt, kann einen enormen Grundstein für erfolgreiche Unternehmensjahre setzen!
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