Firmenkultur als Schlüssel zur erfolgreichen KI-Integration
Wie eMAGNETIX generative KI erfolgreich im Unternehmen einführt: Von der Mitarbeiterbefragung über klare Strategien bis zur schrittweisen Integration in den Arbeitsalltag.
Einleitung
Als Online Marketing Unternehmen sind wir es seit jeher gewohnt, mit Tools und Technologien rund um künstliche Intelligenz, Machine Learning, Datenmodellierung usw. umzugehen und uns laufend anzupassen. Und doch stellt das rasante Tempo der Neuerungen und Weiterentwicklungen im Bereich der generativen KI selbst für unsere Branche eine Herausforderung dar. Anfangs noch vielfach innerhalb der Technologie- und Marketing-Bubble „gehypt“, wird seit nun fast zwei Jahren intensiv daran gearbeitet, um damit möglichst rasch produktiver, effizienter oder auch smarter zu arbeiten. Im Zentrum dieser Anpassungsprozesse steht jedoch immer der Mensch.
KI im Online Marketing: Zwischen Chance und Herausforderung
Darf ich das? Ist das Schummeln? Wie schnell muss ich mich anpassen? Ist mein Job dann noch sicher? Dafür habe ich eigentlich gar keine Zeit! Wer hat hier überhaupt den Lead? Mit solchen Fragen und Unsicherheiten vonseiten unserer Mitarbeiter waren wir in der Anfangsphase der Einführung von generativer KI in unseren Arbeitsalltag konfrontiert. Und damit waren und sind wir sicher nicht allein. Schließlich stellen sich den Menschen im Zuge technologischer Umbrüche fast zwangsläufig solche Fragen, weil tatsächliche Neuerungen, unklare Auswirkungen und die Aufgeregtheit der Medienwelt stets Hand in Hand gehen.
Im Online Marketing gibt es eine breite Palette von Anwendungsfällen für generative KI. Diese reichen bspw. vom Einsatz im Zuge von Recherchen und Konzepten über Textierung, Korrektur oder Übersetzung von Blog-Artikeln und Anzeigentexten bis hin zur Generierung, Bearbeitung und Optimierung von Bildern oder Videos. Wichtig ist dabei immer auch das spezifische Know-how über das eigentliche Tätigkeitsfeld sowie der menschliche Faktor bei der Kontrolle und Bewertung der generierten Ergebnisse.
Die Mitarbeiter im Fokus: Interne Umfrage als Startpunkt
Rund um das Thema generative KI gibt es eine ganze Reihe von Einflussfaktoren zu berücksichtigen, z.B. Zeit, Kosten, rechtlicher Rahmen, Datenschutz, usw. Was für uns aber völlig klar war: Der Erfolg hängt maßgeblich von der Denk- und Handlungsweise unserer Mitarbeiter– geprägt von unserer Unternehmenskultur – ab! Am Anfang unserer Strategie zur gezielten, schrittweisen und nachhaltigen Implementierung von generativer KI in unsere Prozesse und Arbeitsweisen stand daher die Frage, wie wir unser Team bestmöglich einbinden können. Wo sehen diese die Vorteile und Chancen, aber auch Herausforderungen und Risiken? Wie zufrieden sind jene, die als „Early Adopter“ schon länger und tiefgehender auf die Unterstützung von generativer KI setzten? Dies wurde als erster Schritt über eine interne Umfrage erhoben und ausgewertet.
"Was für uns aber völlig klar war: Der Erfolg hängt maßgeblich von der Denk- und Handlungsweise unserer Mitarbeiter – geprägt von unserer Unternehmenskultur – ab!"
Das spannende Ergebnis daraus war, dass die eMAGNETEN (so heißen bei uns die Mitarbeiter) ein durchwegs differenziertes Bild von der generativen KI hatten. Wenig überraschend gab es gleichzeitig eine merkliche Spanne zwischen jenen, die dem Thema offener gegenüberstanden und jenen, die unsicher und vorsichtiger damit umgingen.

Fast die Hälfte der Befragten war mit der (damaligen) Qualität der KI-Ergebnisse zufrieden, wenngleich das Bewusstsein um teilweise mangelnde Originalität, Korrektheit und Vollständigkeit ebenso vorhanden war. In jedem Fall wurden die Geschwindigkeit sowie Aufwand vs. Nutzen auf dem Weg zum Ergebnis als sehr positiv gesehen.

Der Effizienzgedanke dominiert eindeutig die Frage nach den potenziellen Vorteilen und Chancen, gefolgt von weiteren Aspekten, die sich letztlich positiv auf das Kosten-Nutzen-Verhältnis auswirken können.

Stark ausgeprägt war auch das Bewusstsein dafür, dass die generative KI fallweise Fehlinformationen produzieren und liefern kann. Diese im Fachjargon „Halluzinationen“ genannten Fehler sind nach wie vor ein nicht zu vernachlässigender Faktor, wenngleich alle Anbieter intensiv daran arbeiten, diese zu minimieren. Weitere Risiken und Herausforderungen sahen die eMAGNETEN speziell im rechtlichen Bereich sowie einem potenziellen Qualitätsverlust.
Diese Erkenntnisse waren einerseits wichtig, um in den folgenden Wochen und Monaten den richtigen organisatorischen Zugang zu finden. Andererseits führte die Umfrage zu einer starken Sensibilisierung im Team für die Potenziale, aber auch für die anstehenden Herausforderungen. Nicht zuletzt markierte die Umfrage den „offiziellen Startpunkt“ für die intensive Umsetzungsphase.
KIMAGNETIX: Eine Strategie mit System
Die eMAGNETIX-Strategie zu generativer KI umfasste vier wesentliche Eckpunkte:
- Volles und offizielles Commitment der Geschäftsführung
- Schaffung der notwendigen Rahmenbedingungen (klare Zielsetzung, Ressourceneinsatz, Partnerschaften, Zuständigkeiten)
- „Bottom-up-Ansatz“ für konkrete operative Anwendungsfälle direkt in den jeweiligen Teams sowie deren Standardisierung
- Kommunikativer Rahmen, um die eMAGNETEN abzuholen und mit einer positiven Sichtweise an die Sache herangehen zu lassen
Sämtliche Schritte und kommunikativen Maßnahmen mündeten in der Kreation des Projekts „KIMAGNETIX“ samt passendem Symbolbild, das ganz gewollt einen verspielten und positiven Zugang zum Thema aufzeigen soll und auch eine kleine Reminiszenz an das frühere eMAGNETIX-Maskottchen aus den Anfangsjahren des Unternehmens ist. Der Grundtenor dazu lautet: Gemeinsam nutzen wir die sich bietenden Chancen durch die sich rasant weiterentwickelnden Technologien dazu, unsere Leistungen kontinuierlich zu verbessern.
Vom Konzept in die Praxis: Erfolgsfaktoren der KI-Integration
Bei all dem darf man das große Ganze nicht aus den Augen zu verlieren. Zu schnell laufen sonst Tool-Kosten und Testprojekte aus dem Ruder oder es entstehen Parallelstrukturen und Insellösungen. Daher braucht es auch in einem Unternehmen mit überschaubarer Mitarbeiteranzahl einen stetigen Austausch und klare Verantwortlichkeiten für die Steuerung und interne Kommunikation.
Dazu wurde ein eigenes „KIMAGNETIX“ Kernteam gebildet, um die Tests und Implementierungen intern zu koordinieren und voranzutreiben und nicht zuletzt auch die entsprechende kommunikative Begleitung sicherzustellen. Für die Führungsebene, von der Geschäftsführung bis hin zu einzelnen Teamleitern, bedeutet dies, gleichermaßen für einen zielgerichteten Ressourceneinsatz als auch den entsprechenden Know-how-Transfer zu sorgen. Und nicht zuletzt braucht es das entsprechende Set an Skills, um mit den KI-Tools produktiv arbeiten zu können:
- Ein Grundverständnis der Möglichkeiten, aber auch Limitierungen der generativen KI (die sich laufend und schnell ändern können)
- Die spezifischen Besonderheiten in der Nutzung der jeweiligen Tools
- Kommunikative Fähigkeiten, vor allem das präzise Beschreiben und Formulieren
- Ein positives Mindset – das Denken in Chancen bei gleichzeitiger realistischer Abschätzung der Risiken bzw. Herausforderungen
Nach mehreren Testläufen, vorbereitenden Schritten und dem Aufbau strategischer Partnerschaften im Vorjahr markierte der Start ins heurige Geschäftsjahr den Eintritt in die Intensivphase der Implementierung der generativen KI in den Arbeitsalltag. Es gibt immer Unterschiede in der Akzeptanz und Geschwindigkeit auf Ebene der einzelnen Mitarbeiter, was verständlich und völlig in Ordnung ist. Für unser Unternehmen hat sich sehr eindrucksvoll gezeigt, dass die frühzeitige und aktive Einbindung des Teams ebenso wichtig ist wie eine durchdachte, schrittweise und strukturierte Vorgehensweise. Generative KI ist ein enorm mächtiges Werkzeug, aber eben auch nur ein Werkzeug. Entscheidend bleibt der Faktor Mensch – mit all seinen Stärken und Schwächen.
"Generative KI ist ein enorm mächtiges Werkzeug, aber eben auch nur ein Werkzeug. Entscheidend bleibt der Faktor Mensch – mit all seinen Stärken und Schwächen."
Der Autor
Andreas Gärtner ist Geschäftsführer der Online Marketing Agentur eMAGNETIX und blickt auf über 14 Jahre Berufserfahrung im Online Marketing zurück.
Blogserie AI & HR: Das Zusammenspiel von Künstlicher Intelligenz und Personalmanagement
In unserer neuen Blogserie "AI & HR: Das Zusammenspiel von Künstlicher Intelligenz und Personalmanagement" befassen wir uns mit spannenden und innovativen Themen und freuen uns auf viele interessante Inputs von externen Experten und unseren internen HR-Profis. Unsere TRESCON KI-Spezialisten, die "TresKIs“, werden Sie über die nächsten Monate durch die Serie begleiten.
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